Sieger Dortmund oder – die geheimnisvolle weiße Leine
Also eigentlich … wollten wir dieses Jahr ja mal ein bisschen kürzertreten mit dem ganzen Showtrubel. Aber Dortmund? Das stand schon seit letztem Jahr fest im Kalender – da kommt man als echtes Kooikerhondje nicht drumherum!
Normalerweise sind wir bei allem dabei, was wedelt und glänzt, aber dieses Jahr war privat echt viel los und damit wenig Zeit. Und ehrlich gesagt: Ohne den neuen Freitag bei der DOGS & FUN – den gab's ja dieses Jahr zum ersten Mal! – wären wir gar nicht im Ring gewesen.
Herrchen war nämlich am Samstag auf dem DCK-Messestand im Dauereinsatz, und am Sonntag war bei Frauchen die ganze Familie am Start. Klar, dass ich da nicht fehlen durfte – jemand muss doch die Kuchenreste abstauben.
Und hier mein herzliches Dankeschön an die Macher und an das Team hinter den Kulissen der DOGS & FUN – wie schön, dass es nun auch den Freitag gibt! Diese Erweiterung hat uns nicht nur die Teilnahme ermöglicht, sondern den ganzen Tag zu etwas ganz Besonderem gemacht.
Ring frei für einen entspannten Start
Also blieb nur der Freitag für meinen Lauf im Ring. Und wisst ihr was? Es war richtig entspannt!
Diesmal standen bei der Anmeldung von Onlinedogshows nicht nur die Halle und die Ringnummer, sondern sogar, ab wann welche Rassen gerichtet werden. Das ist super, weil man dann nicht wie ein aufgeregter Dackel im Stau steht, sondern ganz gechillt ankommen kann – mit ausreichend Zeit zum Pfotenlockern und Leute-Begrüßen.
Am Ring waren viele bekannte Gesichter – Zwei- und Vierbeiner. War schön, alle mal wieder zu sehen!
Schwarz war gestern
Ach ja – und dann war da noch das mit der neuen Schauleine.
Meine alte war schwarz, sehr klassisch, und ich erinnere mich gerne an den Tag, als ich sie das erste Mal tragen durfte. Aber Herrchen meinte, jetzt ist mal Zeit für was Eleganteres. Also bekam ich eine neue – in strahlendem Weiß! Ich sag mal so: Ich fühlte mich ein bisschen wie auf einer Hochzeit. Nur ohne Torte. Herrchen sagte: „Die passt besser zu deinem Fell. Ab heute laufen wir in Stilklasse.“ Ich war skeptisch. Vielleicht war's ein gutes Zeichen. Vielleicht ein modisches Wagnis. Ich sah jedenfalls aus, wie frisch gebügelt, wie aus dem Katalog.
Und so saß ich da. Auf meinem Stuhl. Ja, ich hab einen eigenen. Wer Champion sein will, braucht auch mal eine Sitzgelegenheit mit Klasse.
Dannach wurde es ernst: Herrchen schlüpfte in seine Anzugjacke. Das ist bei uns Tradition. Damit zeigt er den Richtern Respekt – und sieht nebenbei ziemlich schick aus, wenn ich das als sein persönlicher Modeberater mal so sagen darf.
An der Jacke prangte natürlich der berühmte Holz-Kooikeranstecker, den er im DCK-Fanshop gekauft hat. „Das bringt uns Glück“, sagte er.
Ein Flüstern – und los geht’s
Die Championklasse wurde aufgerufen. Herrchen beugte sich zu mir runter, flüsterte: „Darwin, wir haben jetzt ganz viel Spaß und laufen so gut, wie wir können.“ Und das taten wir auch. Ab in den Ring!
Zuerst hoch auf den Tisch. „Stehen, aber mit Stil“, denke ich mir da immer. Ich stellte meine Pfoten perfekt, richtete den Blick wie ein Profi und tat so, als ob ich nie etwas anderes gemacht hätte. Ja, etwas Zappeln konnte ich mir nicht ganz verkneifen. Das ist immer so aufregend. Dann wieder runter vom Tisch – ein schönes Dreieck laufen, eine Gerade und wieder zurück. Alles wie im Training – nur dass 50 Augenpaare auf jeden Schritt achten.
Dann kam der Moment des Wartens. Richterbericht wurde geschrieben. Zeit für mich, um Herrchens Pulspegel aus der Ferne zu kontrollieren. Ja, er war nervös. Ich nicht. Ich bin Profi. Und dann hieß es: „Alle im Ring einen Kreis laufen.“ Herrchen hatte es dann auch mit dem Kreislauf, aber er hielt tapfer durch. Ich glaube, er hat mehr geschwitzt als ich. Und das bei meinem Fell!
Dann wurde es ernst. Letzter Lauf dieser Runde im Ring mit allen Hunden. Jetzt entschied sich alles.
Nach zwei Runden: Die Richterin schaute und zeigte als erstes – auf mich! Das bedeutete erster Platz! WOW!
Adrenalin, Anspannung – und ein Sprung ins Glück
Aber das war noch längst nicht alles – jetzt wurde es richtig spannend! Denn nun ging es um das CACIB – den Ritterschlag der Schönheitstitel. Für die Zweibeiner heißt das: Wer vier dieser glänzenden Auszeichnungen in drei verschiedenen Ländern und unter verschiedenen Richtern sammelt, kann beim FCI den Titel „Internationaler Schönheitschampion (C.I.B.)“ beantragen. Also sammeln alle diese heiß begehrten CACIBs. Für uns Vierbeiner heißt das: Wir sind dann quasi die Europa- oder Weltmeister der Fell- und Pfoten-Ästhetik. Und wer will das nicht sein?
Also wieder rein in den Ring!
Wir wurden wieder genau unter die Lupe genommen. Gucken, prüfen, Reaktionstest – klassische Jury-Action. Dann ging’s los: Kreislaufen wie im Training. Nur dass Herrchen vor Aufregung plötzlich den Atem anhielt – was, sagen wir mal, nicht zur Verbesserung unserer Rundenführung beitrug. Ich drehte mich kurz zu ihm um, dachte nur: „Ey, atmen wäre super! Sonst fällst du mir hier noch um.“ Und siehe da: Er gehorchte – gut erzogen, mein Mensch.
Kaum hatten wir wieder Rhythmus aufgenommen, da zeigte die Richterin mit dem Finger – auf mich! Das CACIB gehörte uns!
Ich konnte nicht anders – ich sprang vor Freude an Herrchen hoch. Er lachte, kraulte mich und ich wusste sofort: Er ist stolz auf mich. Und ehrlich? Ich auch ein bisschen auf ihn.
Aber Moment … war das jetzt das große Finale? Nee, noch nicht ganz. Ich rede nicht von Leckerlis – auch wenn ich die natürlich nicht abgelehnt hätte. Es stand noch ein weiterer, letzter Lauf an – das ganz große Duell!
Stark gelaufen, charmant gewonnen
Jetzt ging’s um den Titel BOB („Best of Breed“) und BOS („Best of Opposite Sex“). Oder wie ich’s nenne: Die Showdown-Runde – Popcorn inklusive!
Unsere Gegnerin war stark. Sehr stark. Ich glaube, sie hat zu Hause einen eigenen Laufsteg und trainiert täglich.
Wieder im Kreis laufen und einige Zuschauer klatschten im Rhythmus, um uns anzufeuern.
Am Ende bekam ich den BOS – „Best of Opposite Sex“. Klingt erstmal nach romantischem Abenteuer, heißt aber einfach nur: Ich war der beste Rüde unter den Rüden, während eine sehr hübsche Hündin den BOB bekam, also den Gesamttitel.
Und ja, BOB ist quasi der Superstar des Tages. Meinen Glückwunsch an die süße Gewinnerin Lütt Huuset’s Elynn Før Valentijn und an Astrid Straaijer.
Aber hey – BOS klingt doch fast wie „Boss“ – und mal ehrlich: Welcher Hund kann schon von sich sagen, dass er offiziell der Boss ist?
Und so ging dieser Tag mit einem breiten Lächeln und dem Titel „Sieger Dortmund“ zu Ende.
Für mich, für Herrchen, für Frauchen. Ein erfolgreicher, schöner, ein bisschen verrückter Tag auf der DOGS & FUN – mit weißer Leine, Holzkooiker, Kreislauf und mit ganz viel Herz.
Und vielleicht – nur vielleicht – war die neue Leine doch ein ziemlich gutes Vorzeichen.
Wuff und bis zum nächsten Mal!
Euer Darwin
Links: Astrid Straaijer und Lütt Huuset’s Elynn Før Valentijn
Rechts: Christian Diekmann und Darwin vom Elsebachtal

P.S.: Manchmal sind es nicht die großen Pokale, sondern die kleinen Momente, die einem zeigen, dass man genau richtig ist, wo man steht. Ein Blick von Herrchen, ein Klaps auf den Popo, ein Stückchen Käse – das ist mein Happy End.
Bis bald im Ring oder unter dem Tisch beim Kuchenkrümel-Rettungseinsatz!